Zu Kriegsbeginn 1914 gab es im Königreich Sachsen keine direkten industriellen Rüstungsproduzenten. Bereits kurz nach Kriegsbeginn erwies sich der Munitionsverbrauch an der Front als deutlich höher als erwartet. Mitte 1916 forderte die Reichsleitung die Herstellung von Waffen aller Art einschließlich der zugehörigen Munition bis Mai 1917 mindestens zu verdoppeln. Dazu wurden zusätzliche Munitionsfertigungsbetriebe benötigt. In der Folge entstanden in kürzester Zeit im Umkreis von Zeithain mehrere Einrichtungen zu Herstellung und Lagerung von Munition. Zeithain entwickelte sich damit zur zentralen Drehscheibe für den Munitionsnachschub aus Sachsen. Auch nach Ende des Ersten Weltkrieges blieben Teile der Zeithainer Anlagen erhalten und wurden militärisch weitergenutzt. Mit dem Beginn der Wiederaufrüstung Mitte der 1930er Jahre, wurden die Zeithainer Anlagen bis 1945 kontinuierlich erweitert.

Marco Bretschneider gibt in seinem Vortrag am Dienstag, 27. Februar 2024, 17.00 Uhr im Stadtmuseum Riesa einen Überblick über die munitionstechnischen Anlagen in der Umgebung von Zeithain in beiden Weltkriegen, beleuchtet die Abläufe der Munitionsfertigung und die Situation der Arbeitskräfte sowie die Auswirkungen auf Wirtschaft und Leben in den umliegenden Ortschaften.

Aufgrund begrenzter Kapazitäten empfehlen wir den Kauf einer Eintrittskarte im Vorverkauf an der Museumskasse.
Eintritt: 4 Euro, ermäßigt 3 Euro